Methodische Leitgedanken des Naturwissenschaftlers


Grundregel:

Die Dokumentation von Datenerhebungen (Messungen) und Beobachtungen ist stets zu unterscheiden von der Interpretation derselben.

 

Leitgedanken:

  1. Es wird nur tradiert, was gemessen oder beobachtet wurde.
  2. Es wird eine saubere Handschrift geführt. Nur normierte oder deklarierte Abkürzungen werden gebraucht.
  3. Es werden alle Bedingungen vermerkt, die auf Meßwerte oder Beobachtungen Einfluß haben oder haben könnten.
  4. Man bevorzuge die Erhebung neuer Daten vor der Auswertung bestehender,
    solange nicht anzunehmen ist, daß die dazwischenliegende Zeit zu einer maßgeblichen Veränderung des Untersuchungsgegenstandes geführt hat (Verwitterung von Gesteinsmaterial), und damit Meßdaten und Dokumentationsaufzeichnungen ihren Vergleichswert verlieren.
    Andere Forschungsgedanken zum Arbeitsobjekt müssen stets kritisch gesehen und mit eigenen Daten verglichen werden. Besteht die Möglichkeit, dieselbe Messung mit einer modernen Apparatur vorzunehmen, werden durch alte Verfahren erhaltene Meßwerte behalten.
  5. Es werden nie Meßdaten nachträglich verändert oder Anomalien entfernt. Meßbare Daten werden (wenn möglich) statistisch durch Mehrfachmessungen oder -beprobungen abgesichert.
  6. Originalaufzeichnungen und -proben werden stets aufbewahrt, bis das Arbeitsprojekt endgültig abgeschlossen ist.

Für die Veröffentlichung von Ergebnissen sehe ich keine Verpflichtung. Ein Forscher muß auch frei und nur für sich forschen dürfen. Gleichwohl darf es keine Vorbehalte gegen eine Überprüfung der erarbeiteten Daten geben.