Im LaTeX-Editor TeXMaker läßt sich über die Optionen ein Rechtschreibwörterbuch einschalten, das nicht erkannte und falsch geschriebene Wörter im Text rot unterkringelt.
Anders als zum Beispiel der Editor Kile, bietet TeXMaker in seiner derzeitigen Version keine Möglichkeit, unerkannte Eigennamen und andere Wörter, die man gerne dem Wörterbuch hinzufügen würde, einfach per Rechtsklick → Wort hinzufügen zu ergänzen. Die Kile-Wörterbuch-Datei findet man unter
/home/<Name>/.config/enchant
wo man die Textdatei mit eigenen Wörtern befüllen kann bzw. diejenigen darin findet, die über das Kontextmenü in Kile bereits hinzugefügt worden sind.
Dem kann aber mit einem kleinen Kniff abgeholfen werden.
Achtung! Der hier beschriebene Weg funktioniert nur auf einem GNU/Linux-Betriebssystem (in meinem Fall Xubuntu, aber auch Ubuntu und andere Derivate) und nicht etwa Windows! Das Paket »myspell« sollte installiert sein.
/usr/share/myspell/dicts/de_DE.dic
(Übrigens können Wörterbücher für andere Sprachen (Englisch, Französisch…) ganz einfach
installiert werden, indem man über die Paketverwaltung seines Systems die Pakete hunspell-en-us
, hunspell-fr
usw. installiert. Hunspell deshalb, weil es eigentlich der
Nachfolger von Myspell ist. Ich empfehle daher die Installation der entsprechenden Hunspell-Sprachpakete. Ob im TeXMaker der Pfad zum erstgenannten myspell-Verzeichnis oder nach
/usr/share/hunspell/de_DE.dic
verweist, ist TeXMaker egal.)
de_DE.dic
) mit einem beliebigen Text-Editor zu öffnen und am Ende neue Wörter
anzufügen: Dabei steht jede Zeile für ein eigenes Wort, Groß- und Kleinschreibung wird unterschieden, man muß die ergänzten Wörter nicht nach Alphabet sortieren. Empfehlenswert ist eine freie
Zeile zwischen dem letzten Wort der Standard-Wortliste (bei mir »zzgl.«), damit man sieht, ab wo man Ergänzungen vorgenommen wurden. Umständlich ist die Arbeit mit Admin-Rechten, da die
Textdatei in einem Systemverzeichnis liegt. Man könnte die Datei ins /home
-Verzeichnis kopieren, dort bestücken, muß sie dann aber wieder ins Ursprungsverzeichnis zurückkopieren. Nun
zum Kniff: Die Datei wird im /home
-Verzeichnis behalten und dafür ein symbolischer Link in das Systemverzeichnis erstellt. Damit wird dem System vorgegaukelt, die Datei sei im
Systemverzeichnis, entsprechend glaubt TeXMaker, er würde auf die Wortliste im Systemverzeichnis (von Hunspell oder Myspell) zugreifen, obwohl die Datei eigentlich im
/home
-Verzeichnis liegt und dort bequem hin und wieder um neue Einträge ergänzt werden kann. Und so geht's:
/home/<Nutzer>/Konfigurationen/LaTeX/TeXMaker_Wortliste/
– jeder andere Pfad ist genausogut.
Anschließend wird die Datei de_DE.dic
aus dem Myspell- oder Hunspell-Verzeichnis (siehe Pfade unter Punkt 1) dort hineinkopiert. Die gleichnamige Datei im Systemverzeichnis kann nun
dort gelöscht werden (aber nur diese Datei!).
sudo ln -s /home/<Nutzer>/Konfigurationen/LaTeX/TeXMaker_Wortliste/de_DE.dic /usr/share/hunspell/de_DE.dic
Demnach wird
zwischen Quellpfad und Zielpfad ein Leerzeichen gelassen. Wird das Kommando ausgeführt und das Admin-Kennwort eingegeben, entsteht im entsprechenden Systemverzeichnis eine gleichnamige Datei; am
Dateisymbol könnte ein Pfeil oder ähnliches angebracht sein, was auf den symbolischen Link hinweist.
/home
-Verzeichnis gespeicherten Datei tun. Neustart von TeXMaker
genügt und die Wörter werden nicht mehr als falsch geschrieben markiert.