Version 1.0 vom Februar 2021
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gegenwärtiger Umfang:
Grundbegriffe: 3901
Konjugationen und Deklinationen der Grundbegriffe: 1754
Stratigraphische Begriffe: 2108
Taxonomische Begriffe: 2040
Für die geowissenschaftliche Literatur gibt es eine Vielzahl an Fachbegriffen (z.B. Gesteinsnamen, Fossilnamen), die normalerweise nicht Teil des Standard-Wörterbuchs einer Textverarbeitungssoftware sind. Durch Ergänzung dieser Wörterbücher mit den nachstehenden Wortlisten können auch geowissenschaftliche Texte orthographisch geprüft werden.
Die Wortlisten sind in vier Einzellisten aufgeteilt:
Weitere Anmerkungen finden sich im Abschnitt »Bemerkungen« (unten).
Benutzerwörterbücher haben die Endung .dic (dictionary). Es handelt sich aber um reine Textdateien, die in Form einer »Whitelist« alle korrekt geschriebenen Wörter hintereinander aufführen. Die Auflistung muß nicht alphabetisch sein. Programme wie LibreOffice sortieren derartige Listen zunächst nach Wörtern mit Großbuchstaben, erst danach folgen die kleingeschriebenen Einträge und Wörter, die mit Umlauten oder Sonderzeichen beginnen.
Für gewöhnlich existiert für die jeweilige Textverarbeitung ein Benutzerverzeichnis, in dem beliebig viele dieser Wortlisten abgelegt werden können. Beim Neustart des Programms werden die darin enthaltenen Wörter nicht länger als »falsch geschrieben« unterkringelt.
Da die Wortlisten unter LibreOffice erstellt worden sind, enthalten die .dic-Dateien vier einleitende Zeilen Code, die nur unter Verwendung mit LibreOffice sinnvollerweise erhalten bleiben sollten. Andernfalls können sie entfernt werden.
Die Ergänzung der Wortlisten unter LibreOffice ist sehr einfach. Sie werden ins Benutzer-Wörterbuch-Verzeichnis kopiert und stehen nach dem Neustart sofort zur Verfügung:
Unter GNU/Linux findet sich dieses Verzeichnis unter: /home/.config/libreoffice/4/user/wordbook
Unter Windows wird das Benutzerverzeichnis üblicherweise im Windows-Benutzerordner eingerichtet: C:\Users\<user name>\AppData\Roaming\libreoffice\4\user
Ziel-Verzeichnis ist in jedem Fall der »wordbook«-Ordner.
Unter Windows: C:\Dokumente und Einstellungen\<Nutzer>\Anwendungsdaten\Microsoft\UProof
In die dort liegende Datei »custom.dic« können die Wörter aus der Wortliste hineinkopiert werden.
Bequemer ist folgender Weg:
Eine Pauschal-Anleitung für andere Programme (inkl. diverse Texteditoren) kann nicht gegeben werden. Benutzerwörterbücher haben meistens die Endung .dic und werden in das Benutzerverzeichnis des Programms kopiert.
Einige Texteditoren können manchmal auch nur ein einziges Benutzerwörterbuch verwalten. Dementsprechend müssen die Wortlisten dort hineinkopiert werden.
Texteditoren wie der Sublime Text-Editor verwalten benutzereigene Begriffe in separaten »settings«-Dateien, wo jedes hinzugefügte Wort nochmal in »Anführungszeichen« (einfache, aus dem Schreibmaschinensatz) eingefaßt wird.
Als »Trainingsmaterial« dienten bislang die großen Lehrbücher zur Petrologie, Mineralogie, Allgemeinen und Physikalischen Geologie, Sedimentologie, Erdgeschichte (Historische Geologie), Paläontologie, Bodenkunde, Hydro- und Ingenieurgeologie (in deutscher Sprache). Außerdem wurden der LBEG-Symbolschlüssel (SEP3), das Litholex, div. Geologische Wörterbücher sowie die sog. Stratigraphische Tabelle von Deutschland (2016) ausgewertet.
Das Training (= Erweiterung) der Wörterbücher ist noch lange nicht abgeschlossen. Die veröffentlichte Version 1.0 ist bereits sehr umfangreich und dürfte der Rechtschreibprüfung der meisten geowissenschaftlichen Texte genügen. Da das Training im Wesentlichen eine Zeitfrage ist, werden nur in größeren Abschnitten neue Versionen bereitgestellt.
Zunächst erscheinen die Wortlisten nur für deutsche (oder eingedeutschte) Fachbegriffe. Eine Ergänzung mit englischsprachigen Wortlisten erscheint sinnvoll und wird zunächst hintenangestellt.
Die Wortliste zur Taxonomie kann bereits mehrsprachig benutzt werden, weil ihre Einträge in allen Sprachen gültig und gleich sind!
Für zahlreiche Fachtermini existieren deutsche Begriffe. Es wurde daher, soweit wie möglich, darauf verzichtet, eingedeutschte »Mißgestalten« in die Wortliste aufzunehmen.
Im Bereich der Invertebraten (Wirbellosen) gibt es beispielsweise die Bivalven (Taxon Bivalvia), die Echinodermen (Taxon Echinodermata), die Ostrakoden (Taxon Ostracoda) etc. Für diese Tiergruppen können genausogut die deutschen Begriffe verwendet werden, nämlich Muscheln, Stachelhäuter, Muschelkrebse. Ein Satz wird dadurch nicht weniger deutlich. Sofern man mit den Fachbegriffen hantieren möchte, sollte man das in nicht-eingedeutschter, undeklinierter Form tun:
"Vertreter der Ostracoda und Bivalvia konnten nachgewiesen werden."
Sofern es eine deutsche Übersetzung für einen Sachverhalt gibt, wurde diese in die Wortliste aufgenommen:
"Ozeanboden- (oder Meeresboden-)Spreizung"
statt
"Seafloor-Spreading"
Andere Fachbegriffe, für die es keine sinnvolle oder eindeutige oder treffende deutsche Bezeichnung gibt, wurden in nicht-eingedeutschter Form aufgenommen, z.B. »Dropstone«.
Es wurde versucht, weitgehend überflüssige Wortkombinationen aus den Wortlisten herauszuhalten. Begriffe wie »Sedimentationsgeschehen« können mit »Sedimentation« ersetzt werden, und der »Gebirgsbildungsprozeß« ist einfach die »Gebirgsbildung« (fachlich: Orogenese). Begriffe wie »Gebirgsbildungsphase« sind allerdings berechtigt und in der Wortliste enthalten.
Die Wortliste mit stratigraphischen Begriffen (Strat.dic) enthält stets undeklinierte Formen, d.h. es wird kein Plural und kein Genitiv aufgeführt. Verfasser sieht die Anwendung gebeugter stratigraphischer Fachbegriffe grundsätzlich kritisch und hält sie für meist vermeidbar:
Anstelle »Kohlen des Miozäns« ist ebenso richtig: »Miozän-Kohlen« oder »Kohlen des Miozän«.
Anstelle »Sandsteine des Paläozoikums« ist ebenso richtig: »Paläozoikum-Sandsteine«.
Insbesondere die möglichen Adjektivisierungen und andere geläufige Wortkombinationen wurden zunächst weitgehend ausgeschlossen:
»miozäne Kohlen«, »pleistozäne Ablagerungen«, »kretazische Schollen«, »jurassisches Alter«, »Karbonzeit« etc.
Für viele Fachbegriffe existieren wenigstens zwei Schreibweisen. Das geläufigste Beispiel ist die ph- bzw. f-Schreibweise des Wortes »Stratigraphie«/»Stratigrafie« und alle aus dem Wortstamm deklinierten oder konjugierten Formen. In diesem Fall entspricht die ph-Schreibweise der »alten«, d.h. bis zur sog. »Reformation« 1996 gültigen Orthographie; und diese ist es, die in die Wortlisten aufgenommen wurde.
Nachfolgend eine Auflistung möglicher Problemfälle, die sich jeder Anwender per Suchen & Ersetzen in der Wortliste an eigene Bedürfnisse anpassen muß. Diese Liste stellt nur eine Auswahl dar, die eine Idee geben soll, welche alternativen Schreibweisen möglich sein können, und nach welchen Buchstaben-Kombinationen man beim Ersetzen Ausschau halten sollte! Jeweils beide Begriffe sind korrekt und finden sich in der Literatur.
Ein Sonderfall ist der stratigraphische Begriff »Paläozän« (= älteste Stufe des Paläogen), der je nach Begründung der Wortherleitung auch »Paleozän« geschrieben werden kann. Die bereitgestellte Wortliste enthält nur die Schreibweise »Paläozän«, die als wahrscheinlich richtig gilt.