Grundsätzlich wird man Schriftarten-Dateien im Internet in zwei Formaten vorfinden, im Truetype- (.ttf) und im Opentype- (.otf) Format. Nun kommt es auf das Betriebssystem an, wie man mit diesen Dateien umgeht. Man beachte, dass eine Schriftart meistens in mehreren Dateien kommt, wovon eine die Grundschrift enthält (Roman), eine andere die Kursive (Italic oder It), eine weitere die Fette (Bold oder Bd), sowie ggf.. weitere Schnitte.
Alle Schriftarten-Dateien gehören in den Ordner
C:/Windows/fonts
nur für den angemeldeten Benutzer
Alle Schriftarten-Dateien in den versteckten .fonts-Ordner im Home-Verzeichnis, der ggf. noch angelegt werden muss:
/home/(user)/.fonts
für die systemweite Installation werden die Dateien dagegen mit Admin-Rechten nach
/usr/share/fonts
kopiert.
In jedem Fall muss anschließend die interne Schriftarten-Datenbank aktualisiert werden; das geschieht mit dem Terminal-Kommando:
sudo fc-cache -fv
… sind meistens Teil von Sammelpaketen (z.B. latex-fonts-extra) und werden direkt im Quellcode-Dokument eingebunden.
Wer sich einen Überblick über die mit seiner TeX-Distribution verfügbaren Schriftarten verschaffen will, sollte im LaTeX Font Catalogue stöbern.
Wer unter Windows ohne Admin-Rechte arbeitet, hat zunächst keine Möglichkeit, im Schriftarten-Ordner neue Dateien hinzuzufügen. Ein "persönliches Verzeichnis", wie unter GNU/Linux üblich, gibt es hier nicht.
Zum Glück bieten einige Portable-Programme die Möglichkeit, in einem Unterverzeichnis Schriftarten-Dateien zu lagern, sodass sie dem Portable-Programm zur Verfügung stehen. Möchte man auf einem Windows ohne Admin-Rechte beispielsweise auch Texte mit Schriftart X setzen, kann man sich ein LibreOffice Portable entpacken und im Unterverzeichnis für Fonts .ttf oder .otf-Dateien hinterlegen. Nach Programmstart stehen diese Schriftarten dann zur Verfügung. Ähnlich funktioniert das mit anderen Portable Programmen. Für ein Inkscape Portable ist allerdings momentan ein Hack der Config-Datei notwendig, um einen Schriftarten-Ordner anzugeben. Für QGIS existiert so eine Möglichkeit leider noch nicht. Gerade in der Kartografie wäre es aber wichtig, dass man einige vernünftige Schriftarten nachpflegen kann (mehr Gewichte, mehr Schnitte).