Überblick über das microtype-Paket


Das microtype-Paket ist eines der wenigen essentiellen Pakete bei der Benutzung von pdfLaTeX. Es handelt sich um eine Art Sammlung mikrotypographischer Einstellungen, die den gesetzten Text nochmals wesentlich verbessern und den Grauwert des Satzspiegels ausgeglichener erscheinen lassen.

Zu den augenscheinlichsten Verbesserungen zählen:

  • optischer Randausgleich (wobei Silbentrennungsstriche in den Randbereich verlegt werden, um Leerräume zu vermeiden)
  • eine geringfügige Buchstaben-Skalierung, die zu einem verbesserten Zeilenumbruch führt, der Trennstellen reduziert und den Grauwert des Satzspiegels erhöht
  • bei manchen Schriftarten kann das Kerning verbessert werden
  • leichte Sperrung der Kapitälchen (optional)


Wer einen Überblick über alle Änderungsmöglichkeiten sucht, schaut in die Dokumentation (auch auf Deutsch, sogar mit kleinen Animationen zum Thema »mit microtype/ohne microtype«). Außerdem stellt diese Seite die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten nochmal ausführlich vor.

Für den Normalfall genügt es, das Paket ohne Optionen zu laden:

\usepackage{microtype}

Das geschieht immer nach der Schriftart, es sei denn, sie ist davon in irgendeiner Form abhängig. Zum Beispiel:

\usepackage[osf]{libertine}
\usepackage{microtype}

Ich kann die Nutzung von microtype uneingeschränkt in allen Dokumenten, die mit pdfLaTeX kompiliert werden, empfehlen! Es ist in der Tat beeindruckend, wie in einem 200 Seiten langen Dokument aus 50 Badboxes (underfull/overfull) 0 Badboxes werden und bei verbessertem Grauwert die Gesamtseitenzahl um 5 reduziert wird!

 

Bei manchen Layouts wird microtype unverzichtbar, zum Beispiel bei Benutzung in Zusammenhang mit 2-spaltigen Satz, siehe hier.


Etwas zu beachten?

Die Neuberechnung der Buchstaben-Skalierung führt zu einer längeren Zeit für das Kompilieren.

 

microtype funktioniert tadellos mit pdfLaTeX, allerdings nur eingeschränkt mit LuaLaTeX und nur noch rudimentär mit XeLaTeX (siehe Dokumentation: Tabelle über die Zusammenarbeit zwischen microtype und den verschiedenen TeX-Compilern).